Die Junkers F13 – das erste Ganzmetallflugzeug für die zivile Luftfahrt

Sie revolutionierte die Luftfahrt und gilt für viele als der Begründer des zivilen Luftverkehrs. Statt aus Holz und Leinen gebaut, war die Junkers F13 das erste Ganzmetallflugzeug der zivilen Luftfahrt.

Vom Prototype zur Marktreife

Bereits 1915 entwickelte Hugo Junkers eines Reihens von Ganzmetallflugzeug-Entwürfen. Aus diesen entstand im selben Jahr die Junkers J 1. Das Flugzeug war das erste freitragende Ganzmetallflugzeug der Welt. In den nachfolgenden Jahren entwickelte Junkers weitere Prototypen von denen jedoch keines die Marktreife erreichte. Erst 1917 wurde mit der Junker J 4 ein Prototyp getestet, welcher auch die Marktreife erlangen sollte. Unter dem Namen Junker J I wurde 1917 mit der Serienproduktion des Flugzeuges für die deutsche Fliegertruppe begonnen. Damit stellte das Flugzeug das erste in Serie gebaute Ganzmetallflugzeug der Welt dar.

Auch nach dem ersten Weltkrieg verfolgte der Flugzeughersteller die Idee weiter. Unter der Leitung des Chefentwicklers Otto Reuter sollte nun ein Passagierflugzeug entwickelt werden, welches vollständig aus Metall bestand. Junkers verfolgte mit diesem Projekt einen neuen Ansatz. So sollte das Flugzeug aus rein zivilen Gesichtspunkten gebaut werden. Ein Militärischer Nutzen war nicht intendiert.

Am 25. Mai 1919 war es dann so weit. Die F13 mit der Werksnummer 531 hatte in Dessau ihren Erstflug. Der Pilot Emil Monz vollführte sowohl einen erfolgreichen Start als auch eine erfolgreiche Landung der Maschine. Bereits 23 Tage später erhielt der Prototyp seine erfolgreiche Zulassung, welche auch im ab dem 22. Mai 1920 neu organisierten Zulassungsverfahren erneuert wurde.

Start der kommerziellen Luftfahrt

Der Start der Serienproduktion wurde durch einen Höhenrekord, welcher der Testpilot Emil Monz aufstellte, eingeleitet. Mit sieben Passagieren erreichte er im September 1919 eine Höhe von 6750 Metern. Dennoch sollte das Flugzeug zuerst im Ausland seine Nutzung finden. Durch die Einschränkungen der Entente-Mächte war der Flugzeugbau sowie Verkehr in Deutschland stark reglementiert. Junkers verkaufte daher in dem ersten Jahr vor allem nach Amerika. Dort stellten die Piloten Stinson und Bertaud auch einen Weltrekord im Dauerflug auf. Mit einer Flugzeit von 26 Stunden und 5 Minuten sollte dieser Rekord Jahre halten.

Erst nach und nach fand die Maschine auch ihren Einsatz in der heimischen Luftfahrt. 1926 bestand die Flotte der neu gegründeten Luft Hansa zu einem Großteil aus etwa 50 Maschinen des Typs Junker F13. Damit waren etwa 40 Prozent aller Flugzeuge der zivilen Luftfahrt Junker Modelle.

Neben diesem Einsatz wurde die F13 jedoch auch für andere Zwecke eingesetzt. So diente sie unter anderem auch als Fracht- oder Sanitätsflugzeug oder zu Bekämpfung von Schädlingen.

Technische Besonderheiten

Maßgeblich revolutionierend war die F13 vor allem in der Wahl ihrer Materialien. Durch die Verwendung der Leichtmetalllegierung Duralumin sowie dem kastenförmigen Rumpf und der ganzheitlichen Wellblechbespannung war das Flugzeug besonders robust und klimabeständig. Der Motor erreichte bis zu 570 PS und wurde mehrere Mahle in der Produktionszeitspanne überarbeitet. Dies äußert sich in der Typenbeschreibung be bis ka.

Um die aerodynamische Kraft es Höhenleitwerkes, welches als Abtrieb dem Flügelauftrieb entgegenwirkte, zu kompensieren wurde die F13 als erstes Flugzeug auch mit einem Trimmtank im Heck ausgestattet.

Das Comeback des Klassikers

Heutzutage existieren nur noch lediglich 4 Exemplare des Flugzeuges. Diese stehen in Museen in München, Toulouse, Budapest sowie Stockholm. Aufgrund einer Initiative von Fans des Flugzeuges wurde 2016 ein Nachbau gefertigt, welcher 2018 die Zulassung erhielt. Dieses Modell wird durch die Junkers Flugzeugwerke AG in Dübendorf produziert. Bemerkenswert ist dabei, dass alle Produktionsschritte in Handarbeit erfolgen.

Neben einer modernen technischen Ausstattung bildet ein 9-Zylinder Sternmotor mit 450 PS von der Firma Pratt & Whitney das Herzstück der Neuauflage.

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