Die fliegende Tante: Junkers Ju 52

Die hohe Zuverlässigkeit, geringer Wartungsaufwand und nicht zuletzt die Grundkonstruktion machten die Junkers Ju 52 zu einem Multitalent der zivilen aber auch der militärischen Luftfahrt. Während der zwanzigjährigen Produktionszeit wurden unzählbar viele Varianten gebaut.

Frachtflugzeug als Vorgänger

Vorgänger der berühmten Ju 52/3m war ein einmotoriges Modell (Bezeichnung Ju 52 beziehungsweise Ju 52/1m), das 1930 als reines Frachtflugzeug konstruiert worden war. Mit den patentierten Doppelflügeln der Junkers Flugzeugwerke AG war der Transport von sehr hohen Nutzlasten und Geschwindigkeiten möglich.

Nur ein Jahr später wurde das Ju 52-Modell mit einer dreimotorigen Ausführung (als Ju 52/3m) ausgestattet und ist gemeinhin in dieser Variante weltbekannt.

Durchbruch als Passagierflieger

Bereits bei der ursprünglichen Konstruktionsplanung berücksichtigt war die Möglichkeit der Umrüstung von der Frachtmaschine zum Passagierflugzeug. Mindestens 15 Passagiere konnte die Tante Ju aufnehmen, Waschraum, Heizung und Kabinenlüftung boten einen hohen Komfort für die Fluggäste.

Die Verlässlichkeit, die Vorzüge der Ausstattung als auch die große Geschwindigkeit der Ju 52 überzeugte die Deutsche Luft Hansa AG dahingehend, die Junkers Ju 52/3m zu ihrem Standardflugzeugtyp zu wählen.

Auch internationale Fluggesellschaften setzten dieses Passagierflugzeug ein; bis Ende der 1930er Jahre dominierte die Ju 52 etwa 80 Prozent des gesamten Luftverkehrs.

Militärische Nutzung

Die Leistungsfähigkeit erkannten auch zunächst das Reichswehrministerium, das bereits bei der Konstruktion Einfluss nahm, später die Nationalsozialisten. Die Bauweise ermöglichte das Umrüsten der Ju 52 beispielsweise zu einem Behelfsbomber oder für den Einsatz zur Räumung von Seeminen.

Der Gründer der Junkers-Werke, Hugo Junkers, stellte sich gegen die Pläne der Nazis, seine Flugzeugwerke für die Kriegsrüstung bereitzustellen. Durch den Druck der militärischen Regierung musste er seine Unternehmensanteile abtreten. Anschließend wurden aus den Flugzeugwerken einer der größten Rüstungskonzerne im Deutschen Reich.

Und sie fliegt noch heute

Drei Propellermotoren und die markante Wellblechplankung sind das typische Wiedererkennungsmerkmal der populären „Tante Ju“. Auch wenn es mittlerweile nur noch wenige flugtaugliche Modelle gibt, wird die robuste Legende unter den historischen Flugzeugen für Erlebnis- oder Promotionflüge eingesetzt. Zudem ist sie in Museen oder auf Oldtimerausstellungen zu finden.

Daten im Überblick

  • Typ: Transport- und Passagierflugzeug
  • Erstflug: 1932
  • Produktionszeit: 1932 – 1952
  • Stückzahl: über 4800
  • Nutzlast: 1500 kg
  • Triebwerke: 3 (unterschiedliche Motorenhersteller)
  • Reisegeschwindigkeit: 180 km/h
  • Höchstgeschwindigkeit: 290 km/h
  • Reichweite: ca. 1300 km
  • Nutzung: zivile als auch militärische Luftfahrt

 

Mehr zur Junkers Ju 52/3m

Wikipedia

Junkers Blog

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