Die Pilatus P-2 – vom Papiervogel zum Serienmodell
Die P-2 stellte das erste Schulflugzeug vom Schweizer Hersteller Pilatus dar. Dabei diente das Flugzeug bis in das Jahr 1981 in der Schweizer Luftwaffe.
Der Papiervogel
Die Ursprünge des Fliegers liegen in der Gründung des Schweizer Herstellers im Jahre 1939. Zunächst als Wartungsfirma gegründet, nahm sich das Unternehmen im Jahre 1941 eines ersten Projektes an. Dabei handelte es sich um das einsitzige Trainingsflugzeug P-1. Das Flugzeug blieb jedoch nur auf dem Papier. Durch bürokratische Probleme innerhalb der Schweizer Bürokratie trat die Firma Ende des Jahres 1942 erneut auf den Plan.
Henri Fierz, Chefkonstrukteure bei Pilatus, entwickelte den Entwurf der P-2, einem geistigen Nachfolger der P-1. Der Rumpf bestand dabei aus einer Mischung aus Holz- und Metallbauweise. Der geradlinige Entwurf ermöglichte auch den Einbau von Bewaffnung. Ziel war die Ausbildung von Piloten innerhalb eines anspruchsvollen Programmes mit taktischer Komponente.
Frankenstein der Lüfte
Um die Zeit der Entwicklung zu beschleunigen, griffen die Ingenieure auf zahlreiche Bauteile der Messerschmitt Bf 109 zurück. Diese wurden zu jener Zeit bei der Schweizer Luftwaffe ausgemustert. Übernommen wurden Heckrad und Hauptfahrwerk (um 180 Grad gedreht eingebaut), Höhenruder- und Landeklappenantrieben, die Hydraulikpumpe sowie verschiedene Instrumente.
Der erste vollständige Prototyp wurde mit eigenen Mittel Ende 1943 fertiggestellt. Zunächst als zivile Maschine eingetragen, wurde sie im Sommer 1945 der Militärkommision vorgestellt. Noch im Oktober jenes Jahrs erfolgte die militärische Erprobung. Im Jahre 1946 wurden 26 Flugzeuge des Types P-2/05 bestellt. Diese Modelle waren unbewaffnet und als Trainingsflugzeuge vorgesehen.
Die bewaffnete Variante
Nach der erfolgreichen Einführung der P-2/05 forderte die Luftwaffe auch eine bewaffnete Variante. Die P-2/06 als bewaffnete Variante wurde im September 1950 geliefert. Wieder mal im Umfang von 26 Flugzeugen. Die variante war mit Bordgeschützen und der Tragekapazität für Bomben ausgestattet.
Diese Variante war Startpunkt für die lange Karriere der P-2 die bis ins Jahre 1981 dauern sollte. Dies ging einher mit mehren Modernisierungen der Varianten. Gegen Ende des Jahres 1981 wurden die verbliebenden 23 Exemplare an private Interessenten versteigert.